Diese Rezensionen sind zwar schon einige Monate alt, aber die CD ist sowieso zeitlos 😉
„It Seems“ ist das Debütalbum des Trios um den burgenländischen Pianisten Philipp Jagschitz. An seiner Seite spielen die beiden gebürtigen Tiroler das Brüderpaar Matthias (Bass) und Andreas Pichler (Schlagzeug). Die drei Protagonisten nutzen die klassische Triobesetzung, um sämtliche Facetten, die der Jazz zu bieten hat, „durchzuspielen“. Da wird über klassische Changes improvisiert, dann wiederum steht die Musik im Zeichen modaler Harmonik, oder man befreit sich ganz vom Korsett jeglicher Tonalität,um sich der freien Form zu widmen. Die kreativen und technisch versierten Musiker experimentieren mit Sounds, Grooves und ungeraden Metren. Am Mainstream anzustreifen, wird tunlichst vermieden. Es sind junge Leute wie Philipp Jagschitz, Matthias und Andreas Pichler, die eine Musikform wie den Jazz am Leben halten. Bitte mehr davon! (concerto magazin 5/2013)
Eng zusammen und doch mit voller Freiheit. Der österreichische Pianist Philipp Jagschitz ist angetreten, diesen Widerspruch aufzulösen. Sein Triokonzept vereint die Zwänge notierter Musik mit den Möglichkeiten, die die freie Improvisation gewährt. Zusammen mit den Brüdern Matthias und Andreas Pichler an Bass und Schlagzeug kreiert er kurze Motive, Themen oder rhythmische Phrasen, um aus diesen neue Formen des Zusammenspiels zu entwickeln, ohne dabei den Swing, den Groove und konventionelle harmonische Sphären außen vor zu lassen. Wer glaubt, dies funktioniert nur in der auf XXL getrimmten Langversion, der wird hier eines Besseren belehrt: Ein Abbiegen in nicht enden wollende Auseinandersetzungen mit der spontanen Idee gibt es auf diesem Album nicht. Der längste Track dauert sechs Minuten und bietet wir die anderen auch trotz der Kürze genügend spannende Momente für den offenen Jazzgeist. (Michael Stürm, jazzthing Februar/März 2014)